Am 22. Jänner ist der Gedenktag des heiligen Vinzenz Pallotti – für alle Pallottiner:innen und pallottinisch inspirierten Menschen ist dieser Tag ein Festtag. Am 22. Jänner 1850 ist Vinzenz Pallotti in Rom verstorben. An seinem hundertsten Todestag, am 22. Jänner 1950, wurde er seliggesprochen und am 20. Jänner 1963, während des 2. Vatikanischen Konzils, heiliggesprochen.
Mit seiner Spiritualität des gemeinsamen “Apostolats” und des Zusammenwirkens aller Getauften – Kleriker und Laien, Männer und Frauen – war Vinzenz der Kirche und Theologie seiner Zeit weit voraus und nahm bereits im 19. Jahrhundert die Volk-Gottes-Theologie des 2. Vatikanischen Konzils voraus.
Seit der Pallottiner Sascha Heinze im Jahr 2017 die Seelsorge im Haus der Stille übernommen hat und seit wir uns in der Hausgemeinschaft mit dem Zusammenwirken von franziskanischer und pallottinischer Spiritualität auseinandersetzen (Seminarreihe in den Jahren 2019 – 2021, Studienreise nach Assisi und Rom im Juni 2022), gehört Vinzenz Pallotti neben Franz und Klara von Assisi gleichsam zu den “Patronen” unseres Hauses.
Mit Brigitte Proksch als theologischer Mitarbeiterin wirkt seit Herbst 2022 ein weiteres Mitglied der pallottinischen “Unio” im Haus der Stille und macht die Spiritualität von Vinzenz für uns und unsere Gäste fruchtbar.
So haben wir am 22. Jänner, dem Sonntag mitten in der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen und nunmehr auch “Sonntag des Wortes Gottes”, bei uns im Haus der Stille auch das Fest des heiligen Vinzenz Pallotti gefeiert.
In seiner Predigt hob P. Sascha den für Vinzenz so zentralen Begriff der “Zusammenarbeit” heraus:
“Gegensätze integrieren, Widersprüche aushalten, Vielfalt in Einheit leben und zusammenarbeiten, damit etwas entsteht, gestaltet und kreativ neu wird. Lebensräume anbieten für alle. Gestaltungsmöglichkeiten anbieten, die niemanden ausschließen. Solche Räume, solche Angebote braucht unsere Gesellschaft, solche Räume und solche Angebote braucht unsere Kirche.”
Einheit in Vielfalt zu leben, könnte auch als Motto für die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen gelten. Auch wenn “Ökumene” zur Zeit von Vinzenz noch kein Thema war, passt es doch gut, dass sein Fest am 22. Jänner jedes Jahr in die ökumenische Gebetswoche (18. – 25. Jänner) fällt.
Im Rahmen des Gottesdienstes wurden auch die Ikonen gesegnet, die im Rahmen eines Ikonenmalkurses entstanden waren.
Geburtshaus von Vinzenz Pallotti in Rom und Gottesdienst an seinem Grab im Rahmen der Studienreise im Juni 2022.
Beitragsbild:
Walter Habdank, der Heilige Vinzenz Pallotti / Logo der Pallottiner
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