Lebensraum für Spiritualität und Begegnung

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Entwicklungsprozess – nächste Phase

Unter dem Titel “Gärtnern für neues Leben” beschreibt der Organisationsentwickler Bernhard Possert im aktuellen “echo der stille” den Zwischenstand und die nächste Phase des Entwicklungsprozesses, den das Haus der Stille vor einiger Zeit begonnen hat. Ein Team aus Hausleitung, ehemaliger Hausleitung und einigen Mitgliedern des Vereinsvorstandes hatte mehr als ein Jahr lang mit ihm den Ist-Zustand, die “unaufgebbare DNA des Hauses” und Entwicklungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten abgewogen. Dazu wurden Gespräche und Befragungen in verschiedenen Kreisen geführt: mit der Hausgemeinschaft und den Mitarbeiter:innen, mit dem Vorstand und dem Beirat des Trägervereins, mit den Leser:innen des “echo der stille” und auch hier auf der Website mit einem Fragebogen im Frühjahr 2022.

Beim jährlichen Studientag von Hausgemeinschaft und Vereinsvorstand am 30. Jänner 2023 wurde der Stand des Entwicklungsprozesses ausführlich vorgestellt und diskutiert.

Im Folgenden einige Auszüge aus dem aktuellen Beitrag von Bernhard Possert, den du zur Gänze im “echo der stille” 2023-1 findest.

Im „echo“ vom Mai 2022 haben wir eine erste Zusammenschau der zentralen Begriffe dargestellt, die offensichtlich zentral für die DNA des Hauses sind: 

  • Meditation / Spiritualität / Stille 
  • Begegnung / Gemeinschaft / Präsenz 
  • Begleitung zu Wendezeiten des Lebens 
  • zur Mitarbeit eingeladen werden
  • Einfachheit 
  • ganzheitliche, franziskanische Spiritualität 
  • Gastfreundschaft – die offene Tür
  • Naturerleben 
  • Friede 
  • liturgische Erfahrungsräume weiten
  • Das Haus der Stille ist ein Kraftort / Das Haus ist heilsam, ein Platz der gut tut. 
  • Auszeit / Zufluchtsort / zu sich finden / in die Mitte kommen / herunterkommen / genährt werden
  • Geistliche Begleitung 
  • Reisen mit biblischem und spirituellem Tiefgang
Nun, das ist natürlich zu viel, um einen Markenkern zu bilden. Und doch war uns wichtig, ins System zu signalisieren: Wenn es in weiterer Folge zu Veränderungen kommt: Wir werden jedenfalls diese zentralen Punkte hüten.

Die zentralen Ansatzpunkte für die weitere Entwicklung, die wir auch im „echo“ im Mai 2022 dargestellt haben:

  • Seelsorge für Seelsorger:innen
  • Leben in Nähe
  • Angebote für Suchende
  • Einfachheit als Irritation
Wieder haben wir einerseits die Leser:innen und andererseits in verschiedenen Dialogen um Resonanz gebeten. Zusätzlich haben wir begonnen, mit Personen aus dem Umfeld gezielt zu sprechen.
Diese Resonanz-Phase war sehr wichtig. Wir konnten deutlicher erkennen: Es ist nicht so, dass Diözesen und Orden nur darauf warten, dass sich das Haus der Stille umbaut und sich auf die Seelsorge von Seelsorger:innen fokussiert, die der Erschöpfung nahe sind. 
Stattdessen haben sich andere Fährten klarer ergeben:

  • Es gibt junge Menschen, die heute – wie zu Zeiten der Entstehung des Hauses der Stille – auf der Suche sind. Natürlich, diese Suche schaut heute anders aus. Authentisches, glaubwürdiges Leben, mit offenen Augen für gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, für die Zerstörung des Planeten, verbunden mit Körper, Geist und Seele. Die Fachsprache nennt diese Gruppe das “Neo-ökologische Milieu”. 
  • Integrales Christentum als theologischer Rahmen, der eine Verheutigung ermöglicht und dabei eine Beliebigkeit verhindert. Der Rahmen einerseits als Orientierung nach innen, und punktuell auch als inhaltliches Angebot.
  • Aufgreifen des steigenden Bewusstseins, dass Klimawandel und andere Herausforderungen uns betreffen, ob wir wollen oder nicht. 
Aus dieser neuen Klarheit heraus ergeben sich, wie anfangs avisiert, vier Experimentierflächen für das Frühjahr 2023:

  1. Praxis-Workshops mit jungen Menschen aus dem neo-ökologischen Milieu, die Aspekte von Natur, Miteinander und Spiritualität verbinde
  2. Sacred Circle of Life: Rituale für die Übergänge des Lebens, im und rund ums Haus der Stille
  3. Wach und bei sich im Sturm: Spiritualität als hilfreiche Kraft- und Orientierungsquelle in schwierigen Zeiten – im August 2023
  4. Integrale Gottesbilder – („Integrale Sicht auf die Entstehung und Entwicklung von Gottesbildern!“) – im Mai 2023
Die Punkte von oben bleiben aufrecht: Leben in Nähe, Angebote für Suchende und die Irritation der Einfachheit sind und bleiben zentrale Aspekte des Angebots.

Wie Gärtner:innen hoffen wir, im Frühjahr das Gedeihen beobachten und begleiten zu können, um dann im Herbst mit den Früchten neue Samen für die Weiterentwicklung der Hauses pflanzen zu können.
Wir bedanken uns für die bisherige Begleitung in diesem Entwicklungsprozess und bitten weiterhin um eure Resonanz: Sind wir aus eurer Sicht mit dieser Ausrichtung auf dem richtigen Weg?

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