Lebensraum für Spiritualität und Begegnung

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Die Christuswirklichkeit in uns

„Diese (Worte) aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.“

Wissen und verstehen wir, was es bedeutet, dass „Jesus der Christus“ ist? Damit wir das verstehen, ist das alles aufgeschrieben worden, so schreibt es Johannes. Es geht nicht nur darum, zu glauben, dass es eine Auferstehung der Toten gibt. Diese erlangen wir auch, wenn wir nicht an Jesus den Christus glauben. Denn es ist eine Gewissheit, die für alle Menschen gilt. An Jesus, den Christus, zu glauben, bedeutet mehr. Es bedeutet, zu glauben und zu verstehen, dass Jesus Christus war, weil er in tiefer inniger Beziehung mit Gott gelebt hat. Weil es sich mit Gott eins sah, erlebte und fühlte. Weil er aus dieser Verbundenheit seine Weisheit ableitete, ja, weil sich seine Weisheit aus dieser Verbundenheit speiste. Er war zu dem gereift, der er war. Er war sich selbst bewusst. Er war in sich stimmig, wie wir es heute nennen. Er war verbunden mit sich, mit dem Leben, mit Gott.

Seine Sendung war ihm klar, seit er bei seiner Taufe, wie es heißt, vernommen hat, „Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.“ Seine Geschichte wird bis heute überliefert, weil die Gläubigen seit dieser Zeit festhielten „an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten“, wie es in der Apostelgeschichte heißt.

Wir halten daran fest, weil wir immer wieder die Erinnerung, die Vergewisserung und den Zugang zu dieser Weisheit brauchen, damit sie uns im Alltag nicht verloren geht. Wie gelangen wir zu dieser Weisheit? Indem wir uns immer wieder an ihn erinnern, indem wir unsere Zweifel zulassen, wenn sie aufkommen.

Zweifel sind ein Motor zur Erkenntnis der Wahrheit. Das heutige Evangelium mit dem zweifelnden Apostel Thomas ist eine der wichtigsten Geschichten dazu. Die Zweifel sind ein Motor, weiter zu fragen, zu suchen, zu finden. Und wir gelangen zu dieser Weisheit, wenn wir mit anderen über das Leben, über ihn, über Gott, über unsere inneren Bewegungen, über unsere Zweifel, über Sorgen, Nöte und Ängste im Gespräch sind.

„Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!“  Die Christuswirklichkeit in uns kann sich in solchen Gesprächen und Begegnungen zeigen, klären, festigen, uns bewusst werden. Er kommt in unsere Mitte, wenn wir mit anderen zusammen sind, und dieses Zusammensein kann Frieden schenken.

Auch so bekommen wir Zugang zu unserer Weisheit, die uns wiederum den „Christus in uns“ zeigt. Jede und jeder von uns trägt diesen Christus, trägt diese Weisheit, trägt dieses Angebundensein und dieses Verbundensein mit Gott und mit dem Leben in sich, wie Jesus. Dieser Christus in uns ist unser wahres Selbst, das wir finden, wenn wir uns selbst ganz finden. Finden können wir uns auch, wenn wir uns für uns selbst öffnen. Wir können uns für ein Gespräch öffnen, wir können uns der Entwicklung des Lebens in uns öffnen. Wir können uns öffnen, machen können wir es nicht.

Die Begegnung, auch mit uns selbst, ist manchmal Geschenk, manchmal harte Arbeit, manchmal Gnade, manchmal einfach Wirklichkeit. Öffnen wir unsere Sinne, spüren wir uns und das Leben, trauen wir den Regungen in uns. Den Regungen, die ein Ja zu einer Situation, zu einer Begegnung, zu einer Empfindung sagen. Lernen wir mit innerer Zustimmung, mit einem inneren Ja, Entscheidungen zu treffen. Lernen wir uns spüren, damit wir klar und so immer mehr wir selbst werden.

Wenn wir uns auf diesen Weg machen, dann nähern wir uns unserem Selbst, dann nähern wir uns dem Christus in uns an. Jenem Christus, der mit der Christuswirklichkeit des Jesus von Nazareth verbunden ist, jener Christuswirklichkeit, die alles umschließt und die in allem lebt. „Diese (Worte) aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben
Leben habt in seinem Namen.“

Damit wir Leben haben in seinem Namen. Das wünsche ich uns heute am zweiten Sonntag nach Ostern.

Sascha Heinze SAC

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