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Gänseblümchen lächeln absichtslos
In Verbundenheit leben

Schöne, wohltuende Worte über die Liebe haben wir eben gehört: „Bleibt in meiner Liebe!“ „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe.“ In seiner Liebe bleiben. Wie geht das für uns? Jesus beschreibt die Liebe als etwas Dialogisches, als etwas, das er empfangen hat, das er spürt, woraus er lebt.

Ich würde heute in diesem Zusammenhang von Verbundenheit sprechen. Wenn wir versuchen, verbunden zu leben, mit Gott, mit uns, mit unserer Mitwelt, dann bleiben und leben wir in seiner Liebe, wie es die Bibel nennt. Verbunden leben können wir auf verschiedene Weisen. Da ist jede und jeder von uns aufgerufen, zu schauen, wie er oder sie Verbundenheit finden kann. Es gibt verschiedene Zugänge: über Gottesdienst und mündliches Gebet, über Stille und Schweigen, über Meditation, über Gehen und Pilgern, über Gespräch und Dialog, über Betrachten und Hören, über Kunst, Musik, Oper oder Tanz, über Singen und Musizieren, über Schreiben und Lesen, über Schlafen und Ruhen. Jede und jeder darf und soll spüren, wo sein Zugang liegt. Wichtig ist, dass wir einen Weg der Verbundenheit mit Gott, mit dem Leben, mit uns selbst, mit anderen Menschen finden, halten und in und aus dieser Verbundenheit leben können.

Ein Schlüssel zur Verbundenheit ist die Dankbarkeit. Dankbarkeit gegenüber dem Leben, gegenüber Gott, gegenüber mir selbst, gegenüber anderen Menschen, gegenüber der Wirklichkeit. Dankbarkeit kann Verbundenheit fördern, da sie uns für das Leben öffnet und uns nicht verschließt. Dankbarkeit kann Verbundenheit fördern, da sie uns in Beziehung hält zum Leben, zu dem, was uns geschieht, was wir wahrnehmen und spüren.

Jesus lebte Verbundenheit, mit Gott, mit dem Leben, mit anderen Menschen. Auch wenn er es anders nannte. Er nennt es: „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude vollkommen ist und damit eure Freude vollkommen wird.“ Und daraus resultiert sein Auftrag: „Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“ Und er macht es noch konkreter und sagt: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“

Wieder ein Zeichen der Verbundenheit. Freunde sind ein enges Band der Verbundenheit. Gott, Jesus, die Bibel, möchten immer unser Leben in Verbundenheit fördern, damit unsere „Freude vollkommen wird“, wie Jesus es nennt. So auch der Apostel Petrus, wie wir es in der Apostelgeschichte gehört haben. Hier beschreibt er seine Erkenntnis und seine nun gewonnene Einsicht: „dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.“ Und dann kam der Heilige Geist auf sie herab. Und die „gläubig gewordenen Juden konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde.“

Diese Stelle spricht von der auch uns oft noch unverständlichen Öffnung der Zusammengehörigkeit und Verbundenheit mit allen Menschen guten Willens. Die Gemeinschaft unter uns ist immer größer als die der Gruppe, zu der wir gehören. Die Zugehörigkeit zueinander ist immer weiter als zu den Menschen, die wir in unseren Kreisen vorfinden. Die Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft, zu einem Volk, zu einem Land, zu einem Kontinent bedeutet immer eine Offenheit gegenüber noch größeren und weiteren Verfasstheiten von Menschen und Gruppen.

Schauen wir, dass wir in Verbundenheit leben. Schauen wir, welcher Weg uns in die Verbundenheit führt. Verbundenheit, damit wir dialogisch und in Fürsorge füreinander leben. Das fordert von uns Sensibilität, Offenheit und Achtsamkeit gegenüber den Regungen in uns und den Regungen um uns herum. Durch ein Leben in Verbundenheit, so Jesus, sollen wir Frucht bringen. Verbundenes Leben ist also fruchtbares Leben. Dazu lädt uns diese Feier an diesem Sonntag neu ein.

Sascha Heinze SAC

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