Ein neues Jahr beginnt. Was es wohl bringen mag? Was es wohl bringen mag in Bezug auf die Pandemie? Was es wohl bringen mag in Bezug zu meinem persönlichen Leben? Was es wohl bringen mag in Kirche, Gesellschaft und Politik, wo vieles im Umbruch ist?
Diese Weihnachtszeit, diese Tage „zwischen den Jahren“, die viele von uns hier miteinander verbracht haben, meditierend, „spinnend“, „webend“, mit dem roten Faden, mit Stille, Gesprächen und Gebet. Diese Tage und die Botschaft von Weihnachten bieten uns einen Weg der Hoffnung an. Wir haben die Botschaft von Weihnachten gehört und vielleicht noch im Ohr, „Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.“ Und: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“
In dieser Botschaft von Weihnachten wird uns neu Hoffnung, Zuversicht und Friede zugesprochen. „Fürchtet euch nicht“. Fürchtet Euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude. Fürchtet euch nicht, denn der Retter ist geboren, er ist der Christus, der Herr. Das war damals. Und heute? Heute dürfen wir diese Botschaft genauso neu hören wie die Hirten damals auf dem Feld. Denn dieser Friede, dieser Retter, dieser Christus, diese Gottesgewissheit, diese Lebensgewissheit, möchte heute neu in uns geboren werden.
Christus, das ist die Verbundenheit, die ich mit dem Leben spüre. Christus, das ist der Friede und der Mut, den ich erfahre, wenn ich nicht der Furcht vertraue, sondern dem Leben und seinen Möglichkeiten. Christus, das ist das Vertrauen in mir, das mich die Schritte meines Lebens zuversichtlich gehen lässt, auch wenn Ängste, Unsicherheiten, Ungewissheiten auftauchen und sich vor mein Bewusstsein schieben. Ängste, wie es mit der Pandemie weitergeht, Unsicherheiten, was das neue Jahr bringen mag, Ungewissheiten, wohin sich unsere Welt, unsere Gesellschaft entwickeln wird.
„In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.“ Die Hirten hatten eine Botschaft der Hoffnung erzählt bekommen, eine Botschaft, die sie weitererzählten und somit anderen Menschen Hoffnung machten. Diese staunten über das, was die Hirten erzählten.
Botschaften sind heute viele in der Welt. Facebook, Twitter, Instagram … sind Medien, über welche neben vielen guten Botschaften auch viele Unheilsbotschaften, Verschwörungstheorien und Hass verbreitet werden. Wir brauchen Erzähler und Erzählerinnen von Heilsbotschaften. Erzählerinnen und Erzähler von Botschaften, die von der Hoffnung, die von der Möglichkeit, die vom Vertrauen sprechen, welches wir trotz allem ins Leben haben können. „Fürchtet euch nicht“, ist die Anrede der Engel. Fürchtet euch nicht und staunt über die Botschaft, die ihr hört und seht. Wenn wir ins Staunen kommen, so wie die Menschen damals, wenn wir ins Staunen kommen, dann bewegt uns etwas. Wenn wir ins Staunen kommen, dann verlieren die Angst und die Unsicherheit ihre Kraft. Wenn wir ins Staunen kommen, dann können sich Möglichkeiten des neuen Lebens öffnen.
„Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.“ Die Krippendarstellungen möchten uns mit den Bildern und den Erfahrungen der Hirten in Berührung bringen. Möchten uns in Berührung bringen mit der Berührung, mit der Gott das Leben berührt. Damit wir durch diese Berührung Staunen, Frieden, Freude, Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht lernen können.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein gutes, gesegnetes neues Jahr.
Sascha Heinze SAC