Der aktuelle Krieg in der Ukraine macht uns sehr traurig und betroffen – auch deshalb, weil einige von uns noch lebendige Erinnerungen an unsere Studienreise und an die Begegnungen in der Ukraine im Jahr 2007 haben. Aber auch die rostige Scheibtruhe beim Friedenspfahl auf unserem Friedensplatz, die wir von dieser Studienreise mitgebracht haben, ist ein ständiges Zeichen der Verbundenheit.
Diese stammt noch aus der sowjetischen Zeit der Ukraine und wurde zum Zeitpunkt unserer Studienreise im Juni 2007 gerade dazu benutzt, die Gebeine von Gefolterten und Hingerichteten aus der Krypta des ehemaligen Dominikanerklosters in Pidkamen an der ehemaligen Grenze der österreichischen Monarchie zu bergen, das von den Sowjets als Gefängnis verwendet worden war. So kann diese Scheibtruhe daran erinnern, zu welcher Unmenschlichkeit Machtstreben und Totalitarismus führen können.
Unsere damalige Reise hat uns auch an einen Punkt geführt, den Geografen im 19. Jahrhundert als geografischen Mittelpunkt Europas errechnet hatten. Der aktuelle Krieg findet nicht weit weg statt, sondern wenige Autostunden von Österreich entfernt im Herzen Europas.
Wir beten täglich auch für die Menschen in der Ukraine und um ein rasches Ende dieser Gewalt. Am Aschermittwoch haben wir unser wöchentliches Gebet beim Friedenszeichen der Religionen zum Friedenspfahl mit der Scheibtruhe aus der Ukraine verlegt und dabei auch das Friedensgebet für die Ukraine von Bischof Hermann Glettler gebetet.
Wo immer du die Möglichkeit hast, an einem der vielen öffentlichen Friedensgebete oder an einer Demonstration gegen diesen Krieg teilzunehmen: das ist nun wirklich ein sinnvoller Anlass, auf die Straßen zu gehen!
Einen ausführlichen Bericht von Hedi Mislik über unsere damalige Studienreise findest du in der Ausgabe 2 unseres “echo der stille” aus dem Jahr 2007: echo 2007-2″
Auch Hans Waltersdorfer stellt seine persönlichen, bebilderten Reiseaufzeichnungen anlässlich der aktuellen Situation für alle Interessierten hier als pdf-Download zur Verfügung.
“Unter dem Eindruck des brutalen Angriffskrieges Russlands auf die Freiheit und Souveränität der Ukraine in diesen gegenwärtigen habe ich diese schriftlichen Aufzeichnungen mit einigen Bildern angereichert und stelle sie Interessierten zur Verfügung mit dem Wunsch: “Möge Frieden auf Erden sein” – aktuell ganz besonders für die Menschen in der Ukraine: für Prälat Jozef (so er noch lebt), für die Brüder und Schwestern in Schönborn, für Igor, Marko und Lesja aus Lviv, für die fröhlichen Schwestern mit ihren schrulligen Kopfbedeckungen aus Brody, für die jungen Franziskanerbrüder in Ternopil und Schargorod, für den Mann in Murafa, der sich voll traurigem Stolz mit seinem wertvollsten Besitz, einer Kuh, ablichten ließ, für die leidgeprüften Alten und die zukunftsfrohen Kinder und die vielen anderen namentlich unbekannten Menschen auf den beinahe 3000 Fotos, die auf dieser Reise entstanden sind, und für die Menschen in Kiew und im weiteren Osten des Landes, wohin wir damals nicht gekommen sind…” (Hans Waltersdorfer)
Und hier noch einige zusätzliche Bildeindrücke: