Nicht nur während der Fastenzeit laden wir unsere Gäste ein, mit uns gemeinsam bewusst auf Fleisch zu verzichten. Wir kochen im Haus der Stille das ganze Jahr hindurch vorwiegend vegetarisch und schließen uns gerade deshalb gerne der Aktion „gerecht leben – Fleisch fasten“ an.
Während der Fastenzeit gibt es am Freitag zu Mittag Suppe und Brot als Hauptspeise und wir verzichten bis Ostern auf Nachspeisen und Striezel.
Das dadurch ersparte Geld spenden wir an EAPPI, ein ökumenisches Begleitprogramm für Palästina und Israel.
Eine Organisation, die gewaltfreie Bemühungen von Palästinenser:innen und Israelis für einen gerechten Frieden unterstützt. Neben der direkten Präsenz vor Ort ist auch die Bewusstseinsbildung zentrale Säule ihrer Arbeit.
Zeit
Freitag 29. März 2024 19:30
Beschreibung
Christine Hödl erzählt von ihren Einsätzen und Erfahrungen in Palästina und Israel EAPPI (Ecumenical Accompaniment Programme
Beschreibung
Christine Hödl erzählt von ihren Einsätzen und Erfahrungen in Palästina und Israel
EAPPI (Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel) ist ein ökumenisches Begleitprogramm, das gut vorbereitete internationale Teilnehmende für jeweils drei Monate nach Palästina und Israel sendet, um an besonders gefährdeten Plätzen Menschen und Gruppen zur Seite zu stehen, die sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzen.
Sie unterstützen die lokale Bevölkerung in
ihrem Bemühen um die Einhaltung internationalen Rechts sowie der Menschenrechte.
Christine Hödl war bereits drei Mal als Menschenrechtsbeobachterin von EAPPI tätig (2016 in Yanoun, 019 in South Hebron Hills, 2022 in Jerusalem) und wird uns über ihre Erfahrungen berichten.
Eintritt: freiwillige Spende
Auch Ingeborg und Sebastian Schlöglmann haben 3 Wochen lang an einem Einsatz für den Frieden teilgenommen und lassen uns an ihren Erfahrungen teilhaben:
„2007 brachen wir vollbepackt mit viel Idealismus und noch mehr Naivität in eine ganz fremde, andere Welt auf: Israel-Palästina.
Auf die Konfliktsituation rund um die Olivenernte der palästinensischen Bauern und Bäuerinnen in der Westbank wurden wir durch das Olivenöl, das in österreichischen Weltläden vertrieben wird, aufmerksam.
Der Internationale Versöhnungsbund in Österreich war auf der Suche nach Personen, die sich als Begleiter:innen für die Olivenernte zur Verfügung stellen, um die Bauern und Bäuerinnen vor Übergriffen von israelischen Siedler:innen zu schützen bzw. um weiteren Eskalationen vorzubeugen.
Die Reise entpuppte sich als beeindruckend und verstörend zugleich. Gerne erinnern wir uns an die Mittagspausen im Schatten der uralten Olivenbäume voll Dankbarkeit über die erbrachte Ernte, das geteilte Brot, die Herzlichkeit. Daneben die Erniedrigungen, die zu Zorn und letztlich Gewalt führen, Traumata auf beiden Seiten. Hass, der immer mehr Hass gebiert.
In der Zeit unseres Aufenthalts in Palästina-Israel lernten wir beeindruckende Personen aus beiden Volksgruppen kennen, die sich – trotz der täglichen Aggressionen und Anschläge, der Übergriffe und Beschneidung der Menschenrechte – nicht von ihrer Überzeugung abbringen ließen, dass ein Leben in Frieden nur durch Versöhnung und gegenseitige Wertschätzung funktionieren kann.
Wir standen damals vor den entstehenden Abgrenzungsmauern und konnten es nicht fassen, dass wir, als Zeitzeug:innen des Falls der Berliner Mauer nun wieder Mauern hochwachsen sehen. Noch höhere, um jeden Dialog zu verunmöglichen.
Seit damals, 2007, ist die Trennung nur noch tiefer geworden. Alle militärischen Anstrengungen münden in noch mehr Gewalt und Hass.
Daher kann es nur diesen Weg geben, auch wenn er für viele naiv scheint:
Den Weg der ausgestreckten Hand, des Miteinanders.“
Es ist unsere gemeinsame Welt. Gehen wir gemeinsam!
Pace e bene!
Eure Gemeinschaft im Haus der Stille