Vertrauen auf Gott. Vertrauen ins Leben. Vertrauen in mich selbst. Vertrauen ist die Grundlage für ein stabiles Leben. Vertrauen ist die eine Unterstützung für meine, für unsere Resilienz. Resilienz, Widerstands- und Anpassungsfähigkeit, die wir in diesen Tagen gut brauchen können.
Vertrauen entsteht auch durch das Gefühl der Treue. „Der Herr ist treu; er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren.“ Treue, die Vertrauen schenkt, kann in uns die Kraft ausbilden, gut und stabil ins Leben zu wachsen.
Vertrauen entsteht auch durch die Kraft des Gebetes. Gebet ist die Verbundenheit und der Dialog und das Schweigen, mit Gott, mit dem Leben, mit mir selbst. Hier gibt uns Paulus einen schönen Hinweis: „Jesus Christus selbst aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns liebt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung schenkt, ermutige eure Herzen und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort.“ „Der uns liebt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung schenkt.“
Die Beziehung zu Gott, das Vertrauen, das uns dadurch geschenkt wird, kann uns Trost und somit sichere Hoffnung schenken. „Trost und sichere Hoffnung“ sollen unsere Herzen ermutigen. Trost, gerade auch in unserer Zeit, in der manche Sicherheiten unsicher geworden sind. Trost in den Tagen um Allerheiligen und Allerseelen, an denen wir unserer Toten gedenken. Trost in Zeiten, in denen ein Krieg in unserer Nachbarschaft Tod und Leid verursacht. Trost, hinein in die Wahrnehmung des Klimawandels. Trost, hinein in die finanziellen Herausforderungen durch Teuerungen und Inflation.
Hier vertrauend „Trost und sichere Hoffnung“ zu empfinden und zu glauben, ist eine Herausforderung. „Aber der Herr ist treu; er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren.“
All diese biblischen Hinweise möchten uns ermutigen, hier trotzdem und gerade dann, wenn wir Unsicherheiten wahrnehmen, uns ins Vertrauen hineinzuwagen. In ein Vertrauen, welches dann die Basis für „sichere Hoffnung und Treue“ sein kann. Spirituelle Vertrauensübung ist Gebet. Gebet ist auch das Wahrnehmen des Hier und des Jetzt. Auch dies kann uns Resilienz und den Umgang mit unseren Herausforderungen lehren. Das Wahrnehmen und das Bleiben im Hier und Jetzt.
Auch die Botschaft der Bibel kann uns unterstützende Hinweise geben, damit sich Vertrauen und Gebet entwickeln können. Im Evangelium versucht Jesus an einem Beispiel, die Wirklichkeit der Auferstehung zu verdeutlichen. „Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn leben sie alle.“ Diese Aussage verdeutlicht, was auch ein Teil des Wesens und der Intention Gottes und des Lebens an sich ist. Es geht ums Leben und nicht um den Tod. Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten.
Auch diese Botschaft gibt uns die Blickrichtung für unser Leben an. Auch wenn uns dieser Blick manchmal verstellt, vernebelt, verdunkelt ist oder scheint. Hier im Gebet, das heißt, in der liebenden Aufmerksamkeit bleiben, und uns dem Vertrauen und der Hoffnung hingeben, ist eine große Herausforderung. Gott der „ewigen Trost und sichere Hoffnung schenkt, ermutige eure Herzen und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort.“
Aus diesem Vertrauen, aus der vielleicht geschenkten sicheren Hoffnung und dem Trost, kann uns Kraft „zu jedem guten Werk und Wort“ erwachsen. Aus Hoffnung und Trost entstehen nicht Lähmung und Handlungsunfähigkeit, aus Hoffnung und Trost können Engagement und Handlung und Gedanken in die Zukunft entstehen. Vertrauen und der Glauben an die Auferstehung möchten uns immer wieder helfen, einen positiven Weg und einen positiven Zugang zum und ins Leben zu finden. Denn dort ist unser Platz, damit wir uns entfalten und in der Welt einbringen können.
Lassen wir uns heute neu dazu ermutigen. Lassen wir uns in unserer Resilienz, in unserer Widerstandskraft und in unserer Anpassungsfähigkeit stärken, damit wir mit den vermeintlichen Widerständen, damit wir mit den Veränderungen und den Herausforderungen der Gegenwart umgehen lernen. Damit auch heute unser Leben gelingt.
Sascha Heinze SAC