In Verbundenheit leben
Schöne, wohltuende Worte über die Liebe haben wir eben gehört: „Bleibt in meiner Liebe!“ „Wie mich der Vater geliebt hat, ...
In unserer ersten Schließzeit in der Corona-Pandemie haben wir damit begonnen, mit zunächsten täglichen und in weiterer Folge wöchentlichen Impulsen an unserem geistlichen Leben im Haus der Stille teilhaben zu lassen mit Elementen aus unseren Gebetszeiten und aktuellen Bildern rund um das Haus.
In unserer christlichen Überzeugung gehören Aktion und Kontemplation immer schon zusammen. Die Aufgabe der Kontemplativen ist es nicht, sich von der Welt abzuschotten und das eigene Heil zu sichern, sondern das Tun der Aktiven im Gebet zu begleiten und mitzutragen. Darin sahen wir unseren Dienst in der weltweit herausfordernden Situation der Lockdowns der Jahre 2020/21.
Diesen Grundgedanken wollen wir weiterführen und dich weiterhin mit Impulsen – vorwiegend den sonntäglichen Predigtgedanken von P. Sascha – begleiten.
Wir feierten gemeinsam den Sonntagsgottesdienst am 24.11.2024, Christkönig, und hörten neben anderen Impulsen diese Gedanken zu Joh 18, 33b–37.
Wir wissen, da ist mehr als das was wir angreifen können. Das erfahren wir immer wieder.
Und natürlich ist dieses "Andere" immer da. Gott ist immer da, die Liebe und Seligkeit sind immer da und doch: das Kontakt Aufnehmen, das Andocken, das Spüren will erlernt und geübt sein - ein Leben lang immer wieder.
Die Welt um uns herum verändert sich, wird zusehends unsicherer, beunruhigender, gefährlicher, radikaler. Und zwar aus unterschiedlichsten weltanschaulichen und politischen Sichtweisen betrachtet - die Interpretation der Ursachen unterscheidet sich, Wahrheit ist auf dieser Ebene immer nur subjektiv.
Wir leben in einer Zeit, in der wir uns unsere Verantwortung bewusst sind. Der Mensch des 21. Jahrhunderts verantwortet seine Handlungen selbst. Das bedeutet auch Macht, die auf dem Ganzen dienende oder schadende Weise ausgeübt werden kann und zugleich eröffnet es unzählige Möglichkeiten. Damit wir diese Möglichkeiten hilfreich nutzen, ist eine breite Wahrnehmung und Offenheit wichtig.
Sicher ist: Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Vielleicht zweifelt ihr auch manchmal und fragt euch, ob wir überhaupt etwas tun können? Sind wir tatsächlich alle berufen? Sind wir wirklich Königinnen, Könige, mit Macht begabt?
Ja das sind wir, denn genau diese Fähigkeit, jedem Menschen in die Wiege gelegt, ist eine große Macht: Die Fähigkeit, die Verbundenheit mit dem Allmächtigen, mit der ganzen Schöpfung, mit unseren Mitmenschen wahrnehmen zu können.
Wir können diese Fähigkeit einüben und vertiefen, sie erlernen und dadurch die Gott zugeschriebenen Eigenschaften in uns selbst als Kinder Gottes wecken: lieben, da sein, dienen, selbst-bewusst sein ...Und wir können einen stillen Ort in uns selbst pflegen wie einen Garten, der da ist, wenn wir in brauchen.
Üben wir gemeinsam herauszutreten aus der Enge und hinein in die Weite, denn genau das kann etwas bewegen in dieser Welt. Wenn wir damit das Positive in uns stärken, und wenigstens ab und zu klar und offen sind inmitten aller Vorurteile, friedvoll und gesprächsbereit inmitten des Streits, ruhig und aufmerksam inmitten aller Aufregung – dann hat das Bedeutung und wir bringen machtvoll Frieden, Freude, Toleranz, Dialog und Ruhe in die Welt.
Tanja Shahidi
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